18.01.2021
Viele deutsche Unternehmen hinken im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung hinterher. Besonders gilt dies für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden.
Deshalb hat die Bundesregierung im September ein neues Förderprogramm zur Digitalisierung von KMU aufgesetzt: „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“. Dieses Programm könnte besonders für RFID-Projekte ein attraktiver zusätzlicher Anreiz zur Digitalisierung sein. Leider stellt der Bund nicht ausreichend Mittel zur Verfügung. Bereits wenige Stunden nach der ersten Öffnung des Registrierungsportals war der Fördertopf leer. Die Wiedereröffnung wurde damals auf Ende November verschoben. Inzwischen haben wir Mitte Januar und auf der Registrierungsseite ist zu lesen, dass monatlich zum 15. unter den Registrierten eine Auslosung stattfindet. Für die Ziehung am 15.1. standen 5 Mio. € zur Verfügung und das bei 8.000 registrierten Unternehmen. Mit anderen Worten: es bestand die Chance 1:80, dass man zur Förderung ausgelost wird. Schade! Vielleicht erkennt die Bundesregierung im Laufe des nächsten Jahres noch, dass Digitalisierung kein Glücksspiel ist und dass sie es mit der Digitalisierung ernst nehmen sollte.
Da wir die Hoffnung nicht aufgeben wollen und das Förderprogramm inhaltlich klug aufgebaut ist, wollen wir es an dieser Stelle einmal vorstellen.
Die Richtlinie zum Förderprogramm regelt, dass primär Investitionen in Hard- und Software gefördert werden zur
- Digitalisierung von Geschäftsprozessen
- Aufbau digitaler Geschäftsmodelle
- Erhöhung der IT-Sicherheit.
Explizit als förderfähig genannt werden Big Data und Sensorik (z.B. RFID).
Nicht gefördert werden insbesondere
- Standardsoftware (z.B. Betriebssysteme und MS Office)
- Standardhardware (z.B. Notebooks)
- Dienstleistungen (Ausnahme: Schulungen, Voraussetzung QM-Zertifizierung)
Damit die Förderung bewilligt werden kann, muss der Antragsteller einen Digitalisierungsplan vorlegen, der beschreibt, wie die beantragten Investitionen bei den o.g. Zielen der Digitalisierung helfen sollen. Aus unserer Sicht gibt es hierfür 2 Möglichkeiten:
- Das Unternehmen schreibt selbst einen Digitalisierungsplan.
- Das Unternehmen engagiert hierfür externe Spezialisten. Hierzu gibt es regional verteilt spezialisierte Berater, die ihre Leistung beispielsweise über eine Förderung von der BAFA oder über das Förderprogramm „Go digital“ abrechnen können. Bei Bedarf können wir ggf. entsprechende Kontakte vermitteln.
Wie hoch ist die Förderung durch „Digital Jetzt“?
Die Förderquoten variieren nach Größe des Unternehmens (Anzahl der Mitarbeiter) und Region. Zusätzlich gibt es noch Bonus-Fördersätze für einzelne Themen, so dass die Förderungen bis zum 30.6.2021 30% bis 70% betragen können. Ab 1.7.2021 werden diese 10%-Punkte niedriger ausfallen. Insgesamt kann die Förderung bis zu 50.000 € betragen.
bis 30.6.2021 |
ab 1.7.2021 |
|
bis 50 MA (Vollzeit) |
50 % |
40 % |
bis 250 MA |
45 % |
35 % |
Bis 499 MA |
40 % |
30 % |
- + 10 % Bonus in Strukturschwachen Regionen
- + 5 % Bonus für Wertschöpfungsketten / -netzwerke
- + 5 % Bonus für Schwerpunkt auf IT-Sicherheit/Datenschutz
Ein klug gewählter Weg mit leider etwas zu wenig Proviant… Gibt es Alternativen zur Digitalisierung? Wohl meistens eher „Nein“. Gibt es alternative Förderprogramme zur Digitalisierung? „Jein“ – es gibt beispielsweise sehr viele regionale Fördertöpfe – je nach Bundesland. Wenn Sie sich fragen, ob in Ihrer Region womöglich die RFID-Einführung gefördert wird, sprechen Sie uns einfach an oder schreiben uns eine E-Mail an vertrieb@sys-pro.de
Mehr Überblick geben wir in einer Übersicht, die Sie im Folgenden zum Download finden. ↶