Im Wettbewerb mit anderen Absatzkanälen hat der klassische POS einen entscheidenden Vorteil: Die Spontanabfolge „sehen – probieren – sicher sein – kaufen“ funktioniert nur hier. Ein solcher Sofortkauf scheitert (besonders im Fashion-Segment) nur selten am Preis, aber umso häufiger daran, dass ein Produkt nicht in der richtigen Größe und Variante vor Ort ist oder sogar das gesamte Produktangebot von Kunden als zu mager empfunden wird.
Verschärft wird das Phänomen durch den erheblichen Druck, den die Quadratmetermieten gerade in Top-Lagen ausüben. Inzwischen erwirtschaften die Flächenleistungen in guten Citylagen kaum die Mieten, die Kostenspirale drückt auf die Margen. Und dennoch erwarten die Kunden Vielfalt auf der Verkaufsfläche und Verfügbarkeit im hoffnungslos ausgereizten Store-Lager. Das führt zu einem Konflikt zwischen idealer Warenvielfalt und -verfügbarkeit einerseits und den dazu nötigen Lagerressourcen.
Die Lösung ist digitale Regalverlängerung: Die physischen Auslagen werden um interaktive Touchscreens ergänzt, auf denen Liefervarianten und -alternativen zu jedem gewählten Produkt verfügbar sind. Die Kaufentscheidung fällt anhand ähnlicher Anprobe-Produkte oder vergleichbarer Styles. Die Ware selbst folgt als Home Delivery direkt aus dem Zentrallager, anderen Stores oder direkt vom Hersteller. Das geschlossene Kauferlebnis sorgt dafür, dass die Lieferung nach Hause als intelligenter Service statt als unerwünschte Wartezeit empfunden wird.
Für den Shop-Betreiber erschließt Digitale Regalverlängerung neben der Conversion-Steigerung weitere Vorteile: Das Personal ist informierter und handlungsfähiger, neben den neuesten Artikeln finden auch ältere Modelle ihren Absatz und die E-Commerce-Verknüpfung erfolgt hochintegriert – von Beginn an auf dem Standard intelligenter Omnichannel-Systeme.